Spätestens wenn man seine Kantele irgendwo hin mitnehmen möchte, stellt sich die Frage nach einer passenden Hülle. Aber auch zur Aufbewahrung daheim empfielt sich eine Tasche oder ein Koffer. Das schützt das Instrument vor Stößen, Staub und auch vor Schwankungen der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit.
Manche Hersteller bieten passende Etuis an - aber es gibt auch günstige Alternativen für fünfsaitige Kantelen.
Melodia Soitin
Für meine beiden fünfsaitigen Kantelen von Melodia Soitin habe ich mir jeweils die auf der dortigen Homepage angebotene Tasche mitbestellt.
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Gepolsterte Tasche von Melodia Soitin. |
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Passt für die traditionelle und für die moderne fünfsaitige Form. |
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In diesem Innentäschchen findet reichlich Zubehör Platz. |
Für 45,-- Euros gibt es eine robuste, gut gepolsterte Stofftasche. Bei der Außenhaut handelt es sich um wasserabweisendes Gewebe. Alles ist solide vernäht. Der Stoff im Inneren besteht aus dünnerem Nylongewebe; eingenäht ist auch eine kleine Tasche, in der Saiten, Stimmschlüssel und Stimmgerät Platz finden. Die ist so platziert, dass sie bei Kantelen mit offenem Korpus genau dort hineinpasst. Aber auch die traditionellen Lovikkas passen in die Tasche. Außerdem ist ein abnehmbarer Schultergurt dabei.
Lovikka
Vergleichsweise teuer ist das Köfferchen von Lovikka: derzeit kostet es 84,-- Euro für die fünfsaitige Kantele. Dafür gibt es hier einen mit Stoff bezogenen, äußerst stabilen Koffer.
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Lovikka-Koffer geschlossen... |
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... und offen. Hier mit der fünfsaitigen Kantele in moderner Form. |
Der Kern des Koffers ist vermutlich aus Holz. Stoff und die Füßchen sind nicht nur genietet, wie bei vielen Instrumentenkoffern üblich, sondern mit Kreuzschlitz-Schrauben sauber verschraubt. Verschlossen wird das Gehäuse mit einem soliden Kunststoff-Reißverschluss. Auch hier gibt's einen Schultergurt dazu. Einziger kleiner Schönheitsfehler: in dem mit samtigem Plüsch ausgeschlagenen Koffer klemmen links und rechts zwei graue Schaumstoffstreifen, die das Instrument im Koffer fixieren. Erfüllt seinen Zweck, sieht jetzt aber nicht so toll aus. Ein Innenfach fehlt - wer Zubehör im Koffer mitnehmen will, sollte einfach ein eigenes Stoffsäckchen mit in den Koffer legen.
Hama
Nachdem ich eine ganze Weile nach einem passenden Etui für meine drei traditionellen Lovikkas gesucht hatte, war ich schon drauf und dran, drei Taschen bei Melodia Soitin zu bestellen. Da stieß ich plötzlich auf gepolsterte Taschen, die fast genauso aussahen: Stativtaschen aus dem Fotobedarf für 70cm-Stative.
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Die Hama-Tasche eignet sich hervorragend... |
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... für fünfsaitige Kantelen. Hier: Lovikka traditionell. |
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Auch hier: Zubehörtasche im Innern. |
Ich vermute, dass auch Melodia Soitin auf Stativtaschen zurückgegriffen hat. Und die Idee ist einfach genial. Im Vergleich zu den Taschen von Melodia Soitin sind die von Hama etwas dünner gepolstert, dafür ein klein wenig länger. Das ist gut, da auch die traditionellen fünfsaitigen Kantelen von Lovikka etwas länger sind als die von Melodia Soitin. Ansonsten auch hier: saubere Verarbeitung, Schultergurt, Innentasche. Bei Kantelen mit geschlossenem Korpus (wie hier die traditionelle Lovikka) sollte man vielleicht drauf achten, dass der Schiebergriff (jawoll, das ist der Fachausdruck!) des Reißverschlusses keine Kratzer auf dem Instrument verursacht. Vorsorglich sollte man darauf achten, immer die Unterseite des Instruments auf die der Innentasche zugewandten Seite zu legen.
Erfreulich ist auch der Preis: ich selber konnte die Tasche neu für unter 15,-- Euro Stückpreis auf Ebay ergattern. Im regulären Handel kosten sie in Deutschland um die 20,-- Euro. Für eigene Recherchen: es handelt sich um die Hama-Tasche 00023198.
Koistinen
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Koistinen auf ihrer Homepage für ihre fünfsaitigen Wing-Modelle eine hauseigene gepolsterte Stofftasche zum Stückpreis von 65,-- Euro anbieten. Falls ich irgendwann eine solche in Händen halten sollte, werde ich hier im Blog berichten.
Ergänzung Juli 2015: inzwischen gibt es hier die entsprechende Beschreibung der Koistinen-Tasche!
Alle Texte und Bilder: Peter Widenmeyer, 2015